Bettwanzen (Cimex lectularius)
Was sind Bettwanzen?
Bettwanzen sind plattgedrückte, je nach Entwicklungsstadium 1 - 7 mm grosse, gelbbraun bis rotbraun gefärbte Insekten. Larven und erwachsene Tiere unterscheiden sich nur in ihrer Grösse.
Bettwanzen sind Blutsauger!
Sie stechen den Menschen vorwiegend nachts. Nach dem 5 - 10 Minuten dauernden Stich wandern die Tiere in ihre Verstecke. Der beim Stich abgegebene Speichel enthält juckreizauslösende Stoffe. Dieser Juckreiz kann 7 - 10 Tage andauern. Es entstehen häufig Quaddeln. Allergiker können durchaus heftige Reaktionen zeigen. Nach dem gegenwärtigen Stand des Wissens übertragen Bettwanzen bei uns keine Krankheitserreger.
Wo verstecken sich Bettwanzen?
Die nachtaktiven Tiere leben versteckt in schmalen Spalten und Hohlräumen, in Bettgestellen, zwischen den Matratzen, in Spalten der Bettkästen, unter Polstern, hinter loser Tapete, in Nagellöchern, hinter Regalen, Spiegeln und Bildern, in Lichtschaltern, in Deckenanschlüssen der Lampen, in Rissen der Deckenstucks, hinter Zierleisten im Deckenbereich, in Lichtleitungsverkleidungen, in Jalousienkästen und Gardinenvorrichtungen. In der Umgebung dieser Verstecke sieht man häufig die rundlichen, kleinen, braunschwarzen Kotflecke, die sich im Gegensatz zum Fliegenkot nicht mit Wasser abwischen lassen.
Wie vermehren und entwickeln sich Bettwanzen?
Die weiblichen Bettwanzen legen nach der Begattung in die genannten Verstecke, nicht aber an den Menschen oder zwischen seine Wäschestücke, ihre Eier. Diese sind etwa 1 mm groß und weiß bis gelblich gefärbt. Ein Weibchen kann mehrere hundert Eier ablegen. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven stechen bereits den Menschen. Die Entwicklungszeit vom Ei bis zum erwachsenen Tier beträgt je nach Temperatur 4 - 6 Wochen. Erwachsene Bettwanzen können durchaus 6 Monate, die ersten Larvenstadien sogar bis zu 9 Monate hungern.
Wie werden Bettwanzen eingeschleppt?
Diese Insekten werden häufig durch den Kauf alter Möbel, alter Spiegel, alter Bilder und Wandteppiche sowie Regale und Gegenstände aus Holz eingeschleppt. Dies ist durchaus auch beim Kauf von Antiquitäten, Betten, Sesseln und Sofas sowie Möbeln aus zweiter Hand möglich. Auch bei Auslandsreisen können sich Bettwanzen in Kofferschlössern und Falten von Rucksäcken verbergen und so in die Wohnungen gelangen. Auf diese Weise werden Bettwanzen durchaus auch zum "Mitbringsel" von liebem Besuch. Bettwanzen können auch aus einem von verwilderten Haustauben bewohnten Dachboden in die darunter liegende Wohnung eindringen.
Wie kann man Wanzenbefall vorbeugen?
Vor dem Erwerb oben genannter Gegenstände sollte man diese einer genauen Kontrolle unterziehen. Die Tiere und deren Eier befinden sich in den Spalten. Wenn man in diese bläst, nimmt man den widerlichen, süßlichen Geruch der Wanzen wahr.
Wie verhält man sich bei Wanzenbefall?
Bei festgestelltem Wanzenbefall sollte man die Betten von der Wand rücken, auseinander nehmen, auf einem hellen Tuch alle Teile ausklopfen und ausbürsten, herabfallende Wanzen kann man im WC entsorgen. Hat das Bett Beine, so werden diese mit einem doppelseitigen Klebeband versehen. Ein Fouton kann man mit einem derartigen Klebeband "umranden", sodass die Bettwanzen nicht in die Schlafstätten dringen können. Auch hat sich die Verwendung von Moskitonetzen über dem Bett bewährt.
Bettwanzen müssen bekämpft werden!
Wegen der in jedem Fall einsetzenden Stichbelästigungen und der Ausbreitung des Befalls müssen Bettwanzen bekämpft werden. Diese Bekämpfungsmaßnahmen können nur von einem geprüften Schädlingsbekämpfer durchgeführt werden, sie gehören nicht in Laienhand, weil durch den unsachgemäßen Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln gesundheitliche Beeinträchtigungen möglich sind. Der Schädlingsbekämpfer gibt in der Regel noch weitere spezielle, die Wohnung betreffende Hinweise.
Gibt es noch andere den Menschen stechende Wanzenarten?
Folgende Wanzen stechen ebenfalls den Menschen: Schwalbenwanze: Sie ist ein Blutsauger der Schwalben. Sie kann durchaus nach dem Abflug der Schwalben gen Süden über offen stehende Fenster oder Balkontüren in den menschlichen Wohnbereich eindringen und den Menschen stechen. Taubenwanze: Auch diese vorzugsweise auf der Taube saugende Wanzenart sticht den Menschen. Sie gelangt ebenfalls von außen oder über Deckenrisse in die Wohnung.